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Rezension:Georg Büchners Frauen: 20 Porträts (Gebundene Ausgabe)

Georg Weinbörners hervorragenden Roman "Georg Büchner-Das Herz so rot" möchte ich in den nächsten Wochen rezensieren, irgendwann unmittelbar vor Büchners Geburtstag. Vorab allerdings will ich Dr. phil. Jan-Christoph Hauschilds Werk "Georg Büchners Frauen" hier kurz zur Sprache bringen. Ein gelungenes Buch im Büchner-Jahr.

Der in Bochum geborene Philologe Dr. Hausschild porträtiert die Frauen in Büchners realem und literarischem Leben. Durch Weinbörners Roman waren mir die Damen aus dem realen Leben Büchners bereits vertraut. Die Frauen aus Büchners Werken kannte ich ohnehin bereits, da ich mich mit den Werken schon zu Studienzeiten intensiv befasste. Tolle Porträts, die ein wenig mehr über den jungen Büchner verraten, so mein Gesamteindruck. 

Wissen sollte man, dass der Vormärz-Schriftsteller im Alter von nur 23 Jahren verstarb und seine Frauenbetrachtungen und möglichen Affinitäten aus diesem Alter heraus zu beurteilen sind. Ich denke, dass man bei einem so jungen Mann rein überhaupt noch nichts in dieser Beziehung beurteilen kann, weil Männer in diesem Alter Wechselbädern der Emotionen und Hormone unterliegen.

Wie auch immer, die Porträts waren für mich spannend zu lesen, da ich meine frühe Kindheit in Goddelau, dem Geburtsort Büchners verbrachte und diverse Nachfahren von einer Frau (Louise Reuss, Büchners Großmutter), die hier porträtiert wird, nach wie vor in Riedstadt leben. Büchner ist für viele Goddelauer noch heute ein rotes Tuch und noch immer wird seinem Ruf geschadet. Aufklärung ist angesagt. Dieses Buch leistet einen guten Beitrag dazu. 

Gefallen hat mir, dass Goethes Jugendliebe Friederike Brion auch porträtiert wurde. Der Zusammenhang zu Büchner ist durch dessen "Lenz" gegeben. In sie hätte sich Büchner gewiss auch verliebt. 

Wie hätte sich Büchners Frauenbild dargestellt, wenn er länger gelebt hätte, wie wäre er mit Frauen umgegangen? Ich denke nicht, dass man von dem 23 jährigen auf einen zukünftigen Büchner schließen kann. Menschen verändern sich ständig und Menschen, die bereit sind zu lernen, umso mehr. Büchner gehörte zu den besonders Lerneifrigen und ist insofern wenig einschätzbar, was seine Entwicklung betrifft und dies übrigens nicht nur, was Frauen anbelangt.

Empfehlenswert.

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