Autorin dieses reich bebilderten, farblich sehr edel gestalteten Buch ist die Journalistin Claudia Lafranconi. Sie hat übrigens Kunstgeschichte in Bonn, Rom und Florenz studiert.
"Legendäre Gastgeberinnen und ihre Feste" wurde nach kulturhistorischen Kriterien untergliedert. Im Rahmen von insgesamt vier Kapiteln werden berühmte Gastgeberinnen und ihre speziellen Verhaltensmuster kurzweilig porträtiert. Dabei nehmen die Salonièren den Anfang, denen die Extravaganten, die Kreativen und die First Ladys folgen.
Die Salonièren, unter ihnen Berta Zuckerkandl und Elsie de Wolf, luden in ihre Wohnung Intellektuelle, Schauspieler, Politiker und Künstler ein, um sich über kulturelle Themen auszutauschen. Die Damen waren allesamt hochgebildet und beabsichtigten nicht nur auf diese Weise Einfluss auf Politik und Kultur auszuüben, sondern auch Literaten, Musikern und Künstlern eine Plattform für ihre Werke zu geben. Zum Wesen einer Salonière gehört, dass sie Hof hält, Gespräche dirigiert und Kontakte zwischen den Menschen knüpft. Zur Sprache gebracht wird Berta Zuckerkandl, Elsie de Wolfe, Emarald Cunard, Gertrud Stein und Alice B. Toklas, wie auch Marie-Laure de Noailles, die dies alles perfekt konnten.
Die Extravaganten entsprachen nicht den Normen ihrer Zeit. Aufgrund ihrer extravaganten Ideen inspirierten sie aber Künstler, Modeschöpfer und Designer zu Hochleistungen und gingen als Trendsetterinnen ins 20.Jahrhundert ein. Im Fokus stehen hier: Alva Vanderbild, Marchesa Luisa Casati, Elsa Maxwell, Diana Vreeland und Sao Schlumberger.
Interessanter als die Extravaganten finde ich allerdings die Kreativen. Genannt werden: Dorothy Draper, Lady Diana Cooper, Frida Kahlo, Lee Miller und Adele Mailer. Diese Frauen sollen ihre Talente keineswegs bloß auf der Bühne, mit Pinsel und Palette oder mit der Kamera unter Beweis gestellt haben, sondern eben auch auf den Festen, die sie gaben und hier beim Eindecken, Dekorieren und bei der Zubereitung von Speisen
Zum Schluss dann werden die First Ladys in ihrer Funktion als Gastgeberin beleuchtet. Die Frauen, um die es hier dann geht, sind: Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein, Marie-Hélène de Rothschild, Jacqueline Kennedy und Isa Gräfin von Hardenberg.
Deutlich bei allen wird, dass eine Grundvoraussetzung dafür, um als gute Gastgeberin zu gelten, ein gerütteltes Maß an Bildung- dazu zählt auch Herzensbildung und die Fähigkeit sich zurückzunehmen gehört. Seinen Gästen muss zuhören können und man muss für ihr Wohl sorgen, ohne dabei aufdringlich zu sein. Unterhalten, überraschen und verwöhnen zählen zu den Hauptaufgaben einer guten Gastgeberin, doch sie sollte auch logistische Fähigkeiten besitzen und diese keineswegs nur durch eine durchdachte Sitzordnung zum Ausdruck bringen. Die Gastgeberin gibt nicht nur, sie gestaltet und organisiert auch.
Dieses Buch zu lesen, hat Freude bereitet. Als Liebhaberin gelungener Fotos bin ich natürlich entzückt von den Aufnahmen, mittels denen man einen Eindruck von den textlich bestens porträtierten Gastgeberinnen enthält.
Empfehlenswert.
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