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Rezension : Der Witz der Eva Heller

Autor dieses Buches ist Professor Dieter Prokop. Er ist der Ehemann des 2008 verstorbenen Multitalents Eva Heller. Den biografischen Text begreife ich als posthume Liebeserklärung des Soziologen an seine Frau.

Viele weibliche Leser werden Hellers 1987 herausgebenen Roman "Beim nächsten Mann wird alles anders" kennen. Dass die Schriftstellerin zugleich auch Cartoonistin, Autorin von Büchern über die Wirkung von Werbung, Farbenforscherin und Farbentheoretikerin war und zudem Kinderbücher schrieb, wird nicht jedem bekannt sein.

Eva Heller, Jahrgang 1948, war eine schöne, stets modisch gekleidete, hochintelligente, kreative, sehr kommunikative Frau, die ich stets als ultrasympathisch wahrgenommen habe. Prof. Prokop thematisiert den beruflichen Hintergrund der staatlich geprüften Werbewirtin und promovierten Diplom-Soziologin und fügt in einem der spannend zu lesenden Kapitel über seine intellektuelle Ehefrau den von ihr beantworteten Fragebogen des FAZ-Magazins von 1997 bei, den ich sehr aufschlussreich finde. Hier zeigt sie nicht nur, dass Heller hochintelligent und gebildet war, sondern auch über ein ordentliches Maß an Witz verfügte.

Die Kommunikation in Kneipen soll sie sehr geliebt haben und sie soll ein besonders empfindsamer Mensch gewesen sein. Der freie Wille war ihr immer wichtig. Der Kern ihres Denkens bestand in der Vorstellung, dass man sich mit denen verbinden und verbünden muss, die einem den freien Willen nicht absprechen wollen. Wie Recht sie doch hatte.

Mit Freude las ich, dass sie einen Druck von Dürers "Melancolia" und eine Reproduktion eines Gemäldes, auf dem die Pompadour dargestellt ist, in ihrer Wohnung beherbergte. Diese beiden Bilder finde ich bezeichnet. Sie sagen viel über Eva Heller aus, über ihren Blickwinkel, den sie auf sich und andere Frauen hatte. Wer die Pompadour mag, hatte keine Probleme damit, schön und intelligent zugleich zu sein und dies auch ungehemmt Dritten zu zeigen.

Interessant finde ich Eva Hellers Neigung, sich Bilder zu kaufen und auf diese Bilder etwas eigenes hinzuzufügen, nicht um zu verbessern, sondern um Tuchfühlung zu dem jeweiligen Maler aufzunehmen, mit diesem gewissermaßen auf gleicher Augenhöhe zu kommunizieren.

Eva Heller kam übrigens aus dem gehobenen Bildungsbürgertum. Der Großvater war bereits Professor, der Vater Jurist und sie, wie oben bereits erwähnt, ein Multitalent. Ich staune, womit allem sie sich beschäftigt hat und wie schön sie nicht nur in ihrer Jugend aussah. Sie war eine fröhlich in die Welt blickende Frau mit sehr ausdrucksstarken Augen. Ich kann Prof. Prokop sehr gut begreifen, dass er durch dieses Buch ihr noch immer nahe sein möchte.

Doch ich will nicht zuviel verraten. Bitte lesen Sie selbst.
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