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Rezension:Für die Kinder dieser Welt: Hermann Gmeiner: Der Vater der SOS-Kinderdörfer - Die Biografie (Gebundene Ausgabe)

"Die SOS-Kinderdörfer sind inmitten einer krisengeschüttelten Welt ein Lichtsignal der Hoffnung." ( Zitat: Daila Lama)

Der Journalist Claudio J. Honsal erzählt sehr berührend die Lebensgeschichte Hermann Gmeiner ( 1919-1986), dem Gründer des Sozialwerks " SOS-Kinderdorf e.V." zur Betreuung und Erziehung eltern- und heimatloser Kinder in familienartiger Gemeinschaft.

Kinderdörfer sind Einrichtungen zur langfristigen Betreuung von Kindern und Jugendlichen außerhalb der Herkunftsfamilien. Die Aufnahme erfolgt im Kindesalter, bei Geschwistern auch darüber hinaus. Die Betreuungsform besteht in familienähnlichen Hausgemeinschaften, die jeweils ein Haus bewohnen. Nach Anfängen bereits im 19. Jahrhundert nahm die Kinderdorfbewegung nach dem 2. Weltkrieg einen großen Aufschwung und zwar durch das große Engagement Hermann Gmeiners. Er initiierte 1949 das "Sozialwerk SOS-Kinderdorf e. V.", welches seine familiennahe Erziehung auf Kinderdörfermütter stützt. In dem Ort Imst in Österreich wurde das erste Kinderdorf gegründet. 1948 erfolgte der Dachverband der Kinderdörfer. Mittlerweile gibt es weltweit 473 Kinderdörfer.

Honsal verdeutlicht welchen Einfluss die eigene Kindheit und Jugend Gmeiners auf sein späteres humanitäres Wirken hatte. Der Bergbauernsohn wuchs als Halbwaise auf, besuchte aber trotz der schwierigen familiären Bedingungen als sechstes von neun Kindern das Gymnasium. Die Einberufung zum Militärdienst verhinderte, dass er damals auf normalem Wege sein Abitur ablegen konnte. Der zutiefst gläubige Gmeiner hatte in der Zeit davor bereits Ärger mit den Nazis, die ihn nach einigen Wochen als "subversives Element" aus der Hitlerjugend ausgeschlossen hatten.

Seine Eindrücke im Krieg und die tiefe Dankbarkeit überlebt zu haben waren wohl ausschlaggebend für das Projekt, das er anschließend ins Leben rief. Dies wird im Buch eindrucksvoll geschildert. Unmittelbar nach dem Krieg holte Gmeiner das Abitur nach, begann Medizin zu studieren und realisierte zeitgleich die Idee des ersten Kinderdorfes. Der Autor schildert diese Pionierzeit sehr plastisch, all die Schwierigkeiten, die Gmeiner hatte, der aufgrund seiner Aufgabe sein Medizinstudium abbrach, stattdessen Spendenmitglieder warb und mit viel Kraft die Realisierung seiner Vision vorantrieb.


Am 25 April 1949 hielt er die Gründungsversammlung ab und nannte als Ziele: die Errichtung eines Dorfes für Weisenkinder, die Errichtung der Einrichtung "Mutter und Kind", zum Schutz verheirateter Mütter und die Einrichtung eines "Mutterhauses", zur Ausbildung einer Schwesternschaft für soziale Arbeit. Wie es dann weiterging zunächst in ganz Österreich, später in Europa und schließlich weltweit erfährt der interessierte Leser im vorliegenden Buch ebenfalls. Honsals sensible Beschreibung der Persönlichkeit Hermann Gmeiners verdeutlicht, dass es tatsächlich Menschen gibt, die dem Guten verpflichtet sind.
Gmeiner war ein tätiger Humanist, ein Gerechter unter den Menschen.

Im Anhang kann man sich über die SOS Kinderdörfer weltweit anhand einer Liste ein Bild machen und u.a. über die Gegenwart und Zukunft von SOS -Kinderdörfern informieren.

Prof . Dr. Roman Herzog, der frühere Bundespräsident der Bundesrepublik fasst zusammen: " Hermann Gmeiner hat die Not der Waisenkinder nicht tatenlos ansehen können. Seine Idee ihnen eine Familie und ein Zuhause zu geben, ist ebenso einfach wie genial. Gerade weil sie so unmittelbar einleuchtend ist, hat sie immer mehr Unterstützer gefunden. Sie wurde zu einem Muster der Menschlichkeit."


Um Mitglied dieser wirklich wichtigen humanitären Organisation zu werden, können Sie sich an folgende Adressen wenden:

SOS- Kinderdorf E.V. Deutschland
www.sos-kinderdorf.de

SOS- Kinderdorf international
Press@sos-kd.org.


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