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Rezension: Charles Schumann: Hommage an eine Kultfigur (Gebundene Ausgabe)

Charles Schumann, der legendäre Barmann aus München hat im September seinen 70. Geburtstag gefeiert. Dass er um viele Jahre jünger ausschaut, konnte ich mich auf der Buchmesse in Frankfurt überzeugen.

Das vorliegende Buch ist eine Hommage an ihn, zusammengestellt von Anna Wichmann und eingeleitet von Lothar Schirmer.Charles Schumann ist nicht nur Münchens Kultgastronom und legendärer Barkeeper, sondern auch internationales Fotomodell, leidenschaftlicher Boxer, Grantler, Frauenschwarm und Koch sehr delikater Bratkartoffeln.


 Modefoto Armani
Das vorliegende Buch enthält Texte und Geschichten über Schumann, verfasst von einigen seiner namhaften Gäste.

Dabei handelt es sich um: Elke Heidenreich, Michael Krüger, Hans Magnus Enzensberger, Keto Waberer, Georg Diez, Eckart Witzigmann, Stefan Gabanyi, Ulrich Wickert, Axel Hacke, Albert Ostermaier, Wolf Wondratschek, Chris Dercon, Albert Ostermair, Rita Russek, Joseph von Westphalen, Alois Martin, Jan Weiler, Claudius Seidl, Moritz von Uslar und Michael Althen.

Der Verlag Schirmer/ Moser hat dieses Buch nicht nur wegen des runden Geburtstags des Gastronoms herausgebracht, sondern auch wegen des 30 jährigen Bestehens seiner berühmten Bar "Schumann`s".

Das Buch ist übrigens reich bebildert. Man hat Gelegenheit einen sehr guten visuellen Eindruck von Schumann zu erhalten, einem sehr interessanten Mann, wie die Fotos unmissverständlich zu erkennen geben.

Die Illustrationen im Buch stammen von Dirk Schmidt.

 Portrait Charles Schumann
Photo: Guido Mangold
Auf Seite 30 übrigens verrät der Barkeeper das Rezept seines "Swimming Pol" an die Leser, die sich meines Erachtens den Cocktail mixen sollten, um diesen bei der Lektüre der kurzweiligen Geschichten vergnügt zu trinken.

Man lernt im Buch aufgrund der Geschichten viele Facetten Schumanns kennen. Ulrich Wickert berichtet von der Bescheidenheit Schumanns, der zwar fließend Französisch spricht und Frankreich liebt, sich dort aber nicht an mondänen Orten aufhält, obschon er dies könnte, sondern stattdessen in der Gegend zwischen Biarritz und Bordeaux seine zweite Heimat gefunden hat. Dort wo einst Michel de Montaigne geboren wurde. Schumann sei, so Wickert, ein Suchender noch immer, obwohl er schon viel für sich entdeckt habe, z.B. die innige Liebe zu Frankreich bereits in jungen Jahren.


 Im Hofgarten
(Photo privat)
Gefallen hat mir u.a. der Beitrag von Alois Martin. Dieser schreibt, dass das "Schumann`s" kein Restaurant sei, in dem Frauen angeflirtet werden, kein Ort wo der Barmann sich balzend zum Konkurrenten des männlichen Gastes machen muss. "Der Barmann in Schumann`s geht davon aus, dass eine Frau mit nachdenklichem Blick tatsächlich denkt und von ihrer Umgebung nichts anderes erwartet als ein gutes Getränk, einen ruhigen Platz und jene leichte Abendbrise, die nur eine Bar bieten kann."(Zitat: S.103).

Es macht Freude all die Geschichten zu lesen und sich ein Bild von diesem Mann und seiner Bar zu machen. Charles Schumann gefällt mir, weil er viele Talente besitzt und diese sehr gut zu vermarkten weiß.

Wer das Buch gelesen hat, weiß wen er bei einem kommenden Besuch in München besuchen muss.

Empfehlenswert.

Fotos: Schirmer-Mosel Pressebilder

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