Dieses überaus lesenswerte, kleine Büchlein enthält Texte der Friedensnobelpreisträgerin #Shirin_Ebadi.  Die Iranerin, Juristin muslimischen Glaubens, ist eine mutige Kämpferin für Menschenrechte und  Aktivistin für Frieden und Stabilität. 
Im ersten Teil des Werkes kann man sich in die Gedankenwelt  von Shirin Ebadi vertiefen.  Im dann folgenden Part informiert Gudrun Harrer, Islam- und Politikwissenschaftlerin, Nahostexpertin sowie Journalistin bei der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" über die Friedensnobelpreisträgerin, die sie als "Die Unbeugsame" bezeichnet.
Shirin Ebadi wurde am 21. Juni 1947 in Hamadan geboren und wuchs in Teheran auf.  Seit 2009 lebt sie im Exil in Großbritannien. Ihr Ehemann wurde 2010  im Iran gefoltert, weil man ihn dazu bringen wollte, sie zu denunzieren. Seit jenen Tagen hat sie ihn nur noch einmal gesehen. 
Harrer schreibt von Shirin Ebadis  vorrevolutionärer Jugend als Tochter aus gebildetem Hause.  Bereits 1971  bewarb sie sich als Richterin, promovierte ein Jahr später und wurde 1975  Präsidentin des Teheraner Stadtgerichts. Man erfährt, weshalb sie  anfangs keine Sensorik  dafür entwickelt hatte, dass  die Rolle  der schiitischen Geistlichkeit  bei der Revolution  eine Gefahr für die Zukunft des Iran  verkörperte, liest auch wie die  Richterin  nach der  Machtübernahme Khomeinis kaltgestellt wurde und wie sie schließlich zur Menschenanwältin wurde.
Im Jahre 1995 wurde Ebadi  Mitbegründerin  des Vereins  für die Unterstützung der Kinderrechte.  Wie es dazu kam, dass  sie mit dem  Friedennobelpreis ausgezeichnet wurde,  beschreibt Gudrun Harrer am Ende ihre Porträts. 
Ich empfehle das  Porträt Shirin Ebadis  von Harrer  zuerst zu lesen und sich danach die Gedanken der Friedensnobelpreisträgerin zu Gemüte zu führen, weil man vor dem Hintergrund ihrer Vita  ihr Denken noch besser versteht. 
Sie äußert sich u.a. zu Gerechtigkeit, dem Frausein, der Liebe, dem Leben, der Unabhängigkeit, der Gewalt, der Wirtschaft, der Globalisierung, dem Frieden, dem Islam, dem Fortschritt, der Kommunikation  und der Widerstandskraft. 
Für sie  ist es keine Frage, dass alle Religionen  eine gemeinsame Wurzel haben und der Islam so interpretiert werden muss, dass er sowohl  die Menschenrechte  als auch die Demokratie akzeptiert. Dies sei möglich, so Ebadis.  Sie habe es der iranischen Regierung mehrfach aufgezeigt. Und genau  aus diesem Grunde habe man  das Todesurteil  über sie verhängt. 
Für diese kluge Frau ist es klar, dass Fortschritt nur durch gute Kommunikation erreicht werden kann und   man Frieden nur dann schafft, wenn  die Produktion und Verbreitung von Waffen eingeschränkt wird. 
Sie sagt unmissverständlich für alle, dass die radikalen Islamisten mit ihrem Fundamentalismus   und Extremismus eine völlig falsche Ideologie vermitteln und  manche junge Europäer mit  Migrationshintergrund nur deshalb Terroristen werden, weil sie keine Ahnung vom Koran haben. Sie gehen demnach Extremisten auf den Leim, weil sie eine extremistische Ideologie nicht von Religion unterscheiden können.
Shirin Ebadis Botschaft an ihre Geschlechtsgenossinnen: "Frauen und Männer, die sich unterdrückt fühlen und in Angst leben, müssen sich  befreien. Von ihren Vätern, Ehemännern, Brüdern. Mädchen müssen sichergehen, dass sie Ausbildung bekommen. Sie müssen sich Kompetenzen aneignen, die ihnen die Möglichkeit  geben, Jobs nachzugehen und wirtschaftlich unabhängig zu sein. Eine Frau, die wirtschaftlich abhängig ist, wird nie ein Selbstwertgefühl entwickeln. Eine Frau, die kein Selbstwertgefühl hat, riskiert immer, ein Opfer zu werden“
Sehr empfehlenswert. 
Helga König  
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