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Rezension Peter J. König: Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben, Sven Hannawald

Bei dem hier vorgestellten Buch aus dem Zabert-Sandmann-Verlag handelt es sich um die eindrucksvolle Biografie des Idols aller Skispringenthusiasten, Sven Hannawald. Zur Legende wurde dieser junge Mann aus dem Erzgebirge, da er als einziger Skispringer bisher, die Vierschanzentournee, also die Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen jeweils als Sieger in einer Saison feiern konnte. In der langjährigen Geschichte dieser Tournee ist dies bisher noch keinem Wintersportler gelungen. Dass dieser Erfolg und die damit verbundene Berühmtheit nicht nur unter größten Entbehrungen hart erkämpft, sondern auch von Sven Hannawald teuer bezahlt werden musste, davon erzählt das sehr informative Buch, das der außergewöhnliche Sportler mit Hilfe des Coautors Ulrich Pramann geschrieben hat.

Sven Hannawald, in Johanngeorgenstadt im Erzgebirge geboren, hat die typischen Stationen der DDR Sportlerselektion durchlaufen. Schon als Schulkind nach seinen sportlichen Fähigkeiten herausgefiltert, wurde er frühzeitig in das System der DDR Kaderschmieden integriert. Dies bedeutete Energie, Leistung und Entbehrung auf sich zu nehmen, in der Hoffnung das gesetzte Ziel, als Spitzensportler einen beachtlichen Prestigegewinn für die DDR zu erreichen. Außergewöhnlich sind die Selbstdisziplin und die Kasteiung, die dieser junge Mann auf sich genommen hat, um ein Großer zu werden. 

Mit dem Fall der Mauer und damit einhergehend dem Ende der rigorosen Sportförderung des DDR Regimes schien Sven Hannawalds Karriere schon beendet, bevor sie begonnen hatte. Seinem Vater verdankt er es, dass er seine Ausbildung als Skispringer im Schwarzwald fortsetzen konnte. Dort in seiner zweiten Heimat war das Skiinternat Furtwangen ein wichtiger Meilenstein auf seinem Weg in die Spitze der deutschen Springerelite. Dort auch lerne er Martin Schmitt seinen Freund, Kumpel und Weggefährten zur Weltspitze kennen.

Aber wie bei allem im Leben hat auch dieser grandiose Aufstieg seinen Preis. Sven Hannawald bezahlt ihn mit schwersten körperlichen, mentalen und seelischen Strapazen, die nach seinem größten Erfolg sehr bald zu einem Burn-out-Syndrom führen sollten. Anstatt seinen Erfolg zu genießen, überkam ihn die große Leere. Aber Sven Hannawald wäre nicht Sven Hannawald, wenn er  diese Herausforderung nicht auch gemeistert hätte. Mit Hilfe einer Therapeutin und seinem starken Willen hat er es geschafft, sich aus dieser gefährlichen Situation zu befreien, um heute unbelastet sein Leben selbstbestimmt zu gestalten und die Früchte zu genießen, die er einst so entbehrungsreich gesät hat.

Im Gegensatz zu vielen anderen Sportgrößen die abgestürzt sind, auf welche Weise auch immer, hat Sven Hannawald seinen Weg zurück ins Leben gefunden. Dieses anschaulich zu vermitteln, ist der eigentliche Wert dieses Buches. Dass der Leser dabei noch spektakuläre Bilder gezeigt und spannende Interna aus dem Leben von Sven Hannawald erzählt bekommt, macht die Lektüre nur kurzweiliger, als sie ohnehin schon ist, auch wenn man nicht unbedingt zu den eingefleischten Skispringfans gehört.

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